Das Gebiet der Inneren Medizin ist ein großes. Es umfasst im Wesentlichen die Funktionen der Inneren Organe, des Gefäßsystems, des Stoffwechsels und des Blutes. Internisten behandeln unter Anderem Herz- und Lungenkrankheiten, Gefäßkrankheiten, Bluthochdruck, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen, Schilddrüsenerkrankungen, Krankheiten der Verdauungsorgane und der Nieren.
Hier finden Sie einen Überblick über die Wege zur internistischen Diagnosestellung und über das Leistungsspektrum meiner Ordination.
Anamnese
In der Inneren Medizin ist das Gespräch, das genaue Fragen über den Charakter der Beschwerden schon ein wesentlicher Schritt in Richtung Diagnose.
Natürlich hat die Technik schon vor vielen Jahren auch bei den Internisten Einzug gehalten, sodass der „alte Internist“, der nur mit dem Stethoskop und EKG ausgerüstet war, fast ausgestorben ist. Dennoch ist in diesem Teilgebiet der Medizin, das ohne Skalpell auskommt, der Mensch in seiner Gesamtheit mit seiner Lebensgeschichte, seinen Schilderungen und ganz typischen Beschwerdebildern im Zentrum des Interesses.
Daher wird dem ärztlichem Gespräch – dem gezielten Fragen und dem Zuhören – die nötige Zeit geschenkt.
Klinische Untersuchung
Das „Perkutieren“ (Abklopfen) und „Auskultieren“ (Abhören) hat einen wichtigen Stellenwert.
Beim Herz kann man Hinweise erlangen, ob alle Herzklappen dicht schließen oder ob Klappenverengungen bzw. -verkalkungen vorliegen.
Über Gefäßen hört man eventuelle Strömungsgeräusche und schließt so auf Verkalkungen und Einengungen.
Die Lunge bietet unterschiedliche Varianten des Atmungsgeräusches, je nach dem, ob eine Lungenentzündung, eine Verengung der Bronchien bei Asthma und Bronchitis oder Wasser in der Lunge, z.B. bei Herzschwäche, vorliegen.
Es wird die Haut begutachtet, Pulse werden getastet und die Bauchorgane werden nach ihrer Größe und Konsistenz beurteilt.
All diese Untersuchungen dienen der Entscheidung über die Notwendigkeit weiterführender Untersuchungen.
Elektrokardiogramm (EKG)
Damit das Herz schlagen kann, laufen komplizierte elektrische Vorgänge ab.
Der „Sinusknoten“, der als „Herzschrittmacher“ von Natur aus im Vorhof vorhanden ist, gibt im Normalfall den Takt an. Seine elektrischen Befehle werden über elektrische Bündel an die Vorhöfe und Herzkammern weitergeleitet, deren Muskeln sich dann zusammenziehen. Man kann sich leicht vorstellen, dass „Fehler bei der Elektrik“ das Herz in seiner Funktion stören, dass aber auch Krankheiten am Herzmuskel oder an den Klappen Auswirkungen auf die Elektrik haben können.
So kommt dem EKG, das die Summe aller Herzströme an verschiedenen Stellen ableitet, wesentliche Bedeutung zu. Hier sieht man Durchblutungsstörungen und Herzinfarkte, Extrasystolen und Vorhofflimmern, und kann Vergrößerungen von Herzkammern oder Verdickungen des Herzmuskels erahnen. Auch Blutsalze wie Kalium und Kalzium oder die Schilddrüsenfunktion haben Einfluss auf das EKG.
Das Schreiben eines 12 Ableitungs-EKGs gehört zum Standard jedes Besuches.
Wenn Sie unter Herzrhythmusstörungen (Herzrasen, „Aussetzen des Herzschlages“) leiden, kann es notwendig sein, eine 24h-EKG-Aufzeichnung vorzunehmen. Ein Termin an der Internen Ambulanz des Göttlicher Heiland Krankenhauses kann vermittelt werden.
Blutdruck
Natürlich wird bei jedem Besuch der Blutdruck gemessen. Viel wichtiger ist aber die regelmäßige Selbstmessung daheim, wenn beim Arzt schon einmal ein erhöhter Blutdruck festgestellt wurde. Gerne können wir das Blutdruckmessen üben oder ein mitgebrachtes Gerät auf Genauigkeit überprüfen.
Der obere Zielwert liegt bei 140/90 mm Hg, im hohen Alter individuell höher.
Dies bedeutet, dass 3/4 der in einem Tagesverlauf gemessenen Werte den oben genannten nicht übersteigen sollten. Sie sehen also, die alte Regel „100 + Alter“ ist aus der Mode gekommen. Warum?
Durch viele Studien wurde belegt, dass ein höherer Blutdruck die Gefahr für Herzinfarkt und Schlaganfall gefährlich steigert. Auch Herzmuskel, Augen und Nieren werden geschädigt. Einmal aufgetreten, sind die Schäden nicht wieder gut zu machen. Manchmal spürt man einen hohen Blutdruck, wenn man Kopfschmerzen, Schwindel, Ohrensausen, Atemnot, bleierne Müdigkeit oder Beklemmungsgefühle bekommt. Oft verursacht er aber keine Beschwerden und schädigt heimlich, still und leise unser Herz und unsere Gefäße.
Nach Ausschluss selten vorliegender Ursachen wie z.B. Nierenkrankheiten oder Stoffwechselstörungen ist der erste Schritt zu einem normalen Blutdruck regelmäßige Bewegung, kochsalzarme Kost sowie das Senken eines eventuell vorhandenen Übergewichtes.
Oft reicht die Umstellung des Lebensstils aber nicht aus oder gelingt auch nicht, dann ist die behutsame, aber regelmäßige und konsequente medikamentöse Therapie angezeigt.
Sollte es Unsicherheiten z.B. bezüglich der nächtlichen Blutdruckwerte geben, deren Erhöhung einen besonderen Risikofaktor darstellt, wird eine 24-Stunden-Blutdruckmessung im Rahmen der Internen Ambulanz des Göttlicher Heiland Krankenhauses in die Wege geleitet.
Ergometrie – Belastungs-EKG
Einfach wie Radfahren funktioniert das Belastungs-EKG, leichter noch: das Rad kann nicht umfallen. Die Untersuchung wird auf einem Gerät durchgeführt, das einem Hometrainer ähnelt.
Die Einsatzgebiete der Ergometrie sind die Abklärung des Brustschmerzes, der belastungsabhängigen Atemnot, des unter Belastung wiederkehrenden Beklemmungsgefühls, aber auch die Beurteilung der Gefährlichkeit von Extraschlägen und der Blutdruckeinstellung, da minütlich der Blutdruck gemessen wird.
Nicht zuletzt dient die Ergometrie der Leistungsdiagnostik und hilft beim Festlegen der Trainingsherzfrequenz für das Ausdauertraining.
„Verkabelt“ mit 10 Saug-Elektroden und einer Blutdruckmanschette, fahren Männer „oben ohne“, Frauen eventuell im BH, alle jedenfalls mit festem Schuhwerk, bei steigender Belastung so lange sie können oder bis Beschwerden auftreten. Jeder Herzschlag wird aufgezeichnet und anschließend detailliert ausgewertet.
Die Untersuchung dauert zwischen 20 und 40 Minuten und ist wirklich anstrengend! Diese „Ausbelastung“ ist aber nötig, um eine seriöse Diagnose zu gewährleisten. Bitte Handtuch und Getränk mitnehmen! Der Magen sollte vorher nicht zu voll sein.
Lungenfunktionsprobe – Spirometrie
Diese einfache Methode zur Messung des Lungenvolumens und des Luftstroms pro Sekunde beim forcierten Ausatmen dient der Abklärung bei Atemnot und der Diagnose von Asthma bronchiale und chronischer Bronchitis mit Atemwegsverengung („COPD“).
Jeder Husten, der über 14 Tage anhält, gehört abgeklärt!
Speziell das Rauchen führt durch die toxischen Inhaltsstoffe zu einer chronischen Entzündung und Verengung der kleinsten Atemwege und dadurch zu einer Überblähung der Lungenbläschen, die über die Jahre in einer Zerstörung der Lunge mit Ausbildung eines Lungenemphysems mit funktionslosen Lungenblasen endet. Dieser Zustand ist nicht wieder gut zu machen und erzwingt ein tragisches Leben an der Sauerstoffflasche ohne Möglichkeit zur körperlichen Belastung mit ständigem Erstickungsgefühl. Der so gefürchtete Lungenkrebs wird oft nicht mehr „erlebt“.
Um den Spätschäden weitgehend vorzubeugen, Lungengewebe zu bewahren und die wichtige Diagnose „Bronchienverengung“ zu stellen, liefert die Spirometrie wesentliche Messdaten, auf deren Basis eine bronchienerweiternde und entzündungshemmende (meist inhalative) Therapie begonnen wird.
Schaufensterkrankheit, periphere arterielle Verschlusskrankheit (paVk), Durchblutungsstörungen bei Diabetes, Raucherbein
„Kalte Füße“ sind ein Volksleiden und haben nicht zwingend etwas mit der Verengung der Beinarterien zu tun. Treten jedoch gehstreckenabhängige, krampfartige Schmerzen in den Waden und/oder Oberschenkeln und Füßen auf, die nach einer Pause wieder vergehen, und leiden Sie zusätzlich an Diabetes, Bluthochdruck, Erhöhung des Cholesterins oder sind Raucher, so ist eine Verengung („Stenose“) oder ein Verschluss einer oder mehrerer Becken- oder Beinarterien möglich.
Um dies zu diagnostizieren oder auch auszuschließen (denn oft liegt die Schmerzursache in einer Verschmälerung von Bandscheiben o.Ä.), ist eine sogenannte Oszillometrie nötig, bei der an Handgelenken und Fesseln Druckmanschetten aufgepumpt werden. So kann – in Zusammenschau mit der klinischen Untersuchung und dem Tasten der Pulse in Leiste, Kniekehle und am Fuß – die Lage der Gefäßverengung geschätzt werden. Ergänzend kann eine farbcodierte Dopplersonografie der Beinarterien durchgeführt werden.
Sollte Ihre schmerzfreie Gehstrecke unter 100 Metern in der Ebene liegen bzw. Ihr Leben durch die Schmerzen stark eingeschränkt sein, wird die stationäre Aufnahme am Göttlicher Heiland Krankenhaus Wien zur Durchführung einer Angiografie in die Wege geleitet. Danach erfolgt die weitere Therapieplanung.